Comenius Projekte

Das Comenius-Programm ist ein 1995 eingerichtetes Programm der Europäischen Union mit dem Ziel, die Zusammenarbeit von Schulen aller Schulstufen und Schulformen innerhalb der Europäischen Union sowie die Mobilität von Schülern und Lehrern zu fördern.

Europa – Comenius-Garten


Beschreibung der Partnerschaft

Das Projekt „Europa-Comenius-Garten“ befasst sich mit der gegenseitigen Information über die Durchführung der Gartenbau-Ausbildung an den beteiligten Partnerschulen und darüber hinaus. Das Projekt möchte ausdrücklich zur Weiterbildung der Fachkundelehrer im Gartenbau beitragen und durch den europäischen Austausch bestehende Schulpartnerschaften vertiefen und neue gründen sowie die Auswahl geeigneter Orte (Schulen, Betriebe) für Schüleraufenthalte im Ausland ermöglichen. Dank der Schülermobilitäten ins Ausland kann ein integriertes Lernen von Fachinhalten und Sprache gewährleistet werden. Durch die zu organisierenden Berufswettbewerbe wird ein Vergleich der Ausbildungsstandards in den beteiligten Partnereinrichtungen ermöglicht. Darauf aufbauend können Lehr- und Unterrichtsprogramme aktualisiert und harmonisiert und somit die Qualität der Gartenbau-Ausbildung verbessert werden. Das gemeinsame Reisen erhöht die Bereitschaft der Schüler zur individuellen Mobilität und verbessert dadurch die Qualität dieser individuellen Mobilität. Die direkte Beteiligung von Schülern an dem Projekt ermöglicht ihnen fundierte Einblicke in länderspezifisch unterschiedliche Handlungsabläufe im Gartenbau, wodurch die Perspektiven der Absolventen auf dem europäischen Arbeitsmarkt verbessert werden. Das bewusste Erkennen anderer kultureller Bedingungen trägt zur persönlichen Entwicklung junger Menschen und zur Förderung ihrer interkulturellen Sozialisation bei.

Teilnehmende Partnerschulen

1. Zentrum für Aus- und Weiterbildung im Mittelstand V.o.E.
Eupen/Belgien – Esther Kirschfink

2. Wilhelm-Emmanuel-von-Ketteler-Berufskolleg – Schule der Sekundarstufe II der Stadt Münster
Münster/Deutschland – Johannes Peperhove

3. Zespół Szkół Ogrodniczych im. St. Szumca w Bielsku-Białej  /ZSO/
Bielsko-Biala / Polen – Kazimierz Piela

4. Střední odborná škola zahradnická a Střední odborné učiliště, Rajhrad
Rajhrad/Tschechische Republik – Bohumil Zavadil

5.  Bildungszentrum Gartenbau Langenlois; Berufs-, Fach- und Meisterschule für Gartenbau
Langenlois/Österreich – Gerhard Weiß

6. Räpina Aianduskool
Räpina/Estland – Reet Palusalu

 

Comenius Projekte 2009 - 2011

– Beginn des Übersetzens des Schullexikons für Gartenbaufachausdrücke ins Polnische
Polen

– Praktische Unterrichtseinheit „Friedhofskultur in Europa“, gemeinsame Fahrt nach Schwerin zur Bundesgartenschau 2009, Herbstbepflanzung der Mustergräber
Deutschland

-Teilnahme am Bundeslehrlingswettbewerb der Österreichischen Junggärtnerinnen und Junggärtner
Österreich

– Planung und Vorbereitung des europäischen Berufswettbewerbes in Estland
Estland

– Planung und Vorbereitung des europäischen Gartenbaulehrerseminars
Estland

– Floristwettbewerb in Brno, Cz, an dem auch die Partnerschulen teilnehmen können
Tschechische Republik

– Projekt Unfallverhütung und Arbeitssicherheit im Gartenbau
Deutschland

–  5-tägiges Gartenbaulehrerseminar, mitorganisiert durch die Partnerschule aus Deutschland, mit  Austausch  über internationale Standards des Gartenbaus und Möglichkeiten der Steigerung des Gartenbauausbildung
Estland

– Arbeitstreffen der Steuerungsgruppe, Besprechung pädagogischer Konzepte, Auswertung des Lehrerseminars und Evaluation der bis dato geleisteten Projektarbeit, Erstellen und Veröffentlichung des Zwischenberichtes
Polen

– Arbeitstreffen zur Planung und Vorbereitung des europäischen Wettbewerbs zum Projekt der Landschaftsgestaltung „Europa-Comenius-Garten“
Polen

– Länderspezifische Vorbereitung auf den europäischen Berufswettbewerb
Alle Beteiligten (Schüler und Lehrer) aus allen Partnereinrichtungen)

– Treffen zur „Internationalen Gartenbaumesse“ in Tulln und Teilnahme an den Schulaustellungen
Österreich

– 4-tägiger europäischer Berufswettbewerb für Gartenbauschüler in Estland
Estland

– Arbeitstreffen der Schüler zum Schülerlexikon der Gartenbaufachwörter in Estland
Estland

–  Arbeitstreffen der Steuerungsgruppe, Besprechung pädagogischer Konzepte, Auswertung des europäischen Berufswettbewerbs und Evaluation der bis dato geleisteten Projektarbeit, Vergleich von Ausbildungsanforderungen in den Partnerschulen, Veröffentlichung eines Berichtes
Estland

– Schulwettbewerb  zum Projekt der Landschaftsgestaltung „Europa-Comenius-Garten“
Polen

– Teilnahme am Bundeslehrlingswettbewerb der Österreichischen Junggärtnerinnen und Junggärtner
Österreich

– Evaluationsgespräch zum Berufswettbewerb mit beteiligten Schülern und Lehrern sowie mit den Mitschülern, Kollegen und Verantwortlichen der Ausbildungsbetriebe
Alle Partner in ihren Einrichtungen

– Floristwettbwerb in Brno, Cz, an dem auch die Partnerschulen teilnehmen können
Tschechische Republik

– Landeswettbewerb  zum Projekt der Landschaftsgestaltung „Europa-Comenius-Garten“
Bielsko-Biala / Polen und ca. 5 Schulen aus dem ganzen Lande
Polen

– Kreativtag in Eupen
Belgien

– Gartenbauwettbewerb (Landschaftsbau, Gartengestaltung) in Brno,  Cz, an dem auch die Partnerschulen teilnehmen können, (Teams je 2 Personen), im Rahmen der Gartenbaumesse Grüne Welt in Brno
Tschechische Republik

– Europäischer Wettbewerb zum Projekt der Landschaftsgestaltung „Europa-Comenius-Garten“
Polen

– Teilnahme und Schulausstellungen auf der Gartenbaumesse in Bielsko-Biała „Dein Garten“
Polen

– Gartenbaufachwörter und Fertigstellung des Schülerlexikons, Veröffentlichung des Gartenbaufachwörter-Schülerlexikons
Polen

–  Arbeitstreffen der Steuerungsgruppe, Besprechung pädagogischer Konzepte und Prüfungsanforderungen, Auswertung des Lehrerseminars und Evaluation der bis dato geleisteten Projektarbeit
Die Kontaktlehrer aus allen Partnereinrichtungen

– Praktische Unterrichtseinheit „Garten und Landschaftsbau“
Deutschland

– Projektabschluss, Veröffentlichung der zusammenfassenden Berichte und Ergebnisse des Projektes
Alle Beteiligten

Ziele der Partnerschaft

Zur Information über Gartenbau-Ausbildungsstandards in anderen europäischen Ländern werden Lehrer der Partnereinrichtungen an Weiterbildungsseminaren der AG Europäischer Gartenbaulehrerinnen und –lehrer teilnehmen, die von der deutschen Partnerschule mitorganisiert werden.

Damit die Schüler und Lehrer Einblick in die Inhalte und Strukturen der Gartenbau-Ausbildung in den beteiligten Partnereinrichtungen erhalten, werden gemeinsame Aktivitäten der Schüler und Lehrer der Partnereinrichtungen stattfinden: Berufswettbewerbe für Schüler, Auszubildende und junge Berufsanfänger im Produktionsgartenbau, in der Floristik und im Garten- und Landschaftsbau werden organisiert sowie gemeinsame praktische Unterrichtseinheiten, u.a. in den schuleigenen Parks und in den angeschlossenen Betrieben, die Gartenbaumesse, Exkursionen und Besichtigungen.
Darauf aufbauend werden
1.    Lehr- und Unterrichtsprogramme aktualisiert und
2.    pädagogische Konzepte verbessert sowie
3.    gemeinsame Unterrichtsmodule erstellt.

Die Fremdsprachenkompetenz wird gefördert:
Da die Teilnehmer erkennen, wie notwendig Fremdsprachenkenntnisse sind, wird ihre Bereitschaft zum Fremdsprachenerlernen gesteigert.
Das integrierte Lernen von Inhalten und Sprache wird durch einen weiteren Ansatz gefördert: die Erstellung eines Schülerlexikons mit gartenbauspezifischen Fachausdrücken in den Landessprachen der Projektpartner. Dieses Schülerlexikon wurde bereits erstellt in Deutsch, Französisch, Italienisch und Tschechisch. Es wird erweitert in den Landessprachen der Projektpartner, also  Estnisch und Polnisch.

Ein weiteres Ziel ist die Verbesserung der Perspektiven auf dem europäischen Arbeitsmarkt durch die Ausweitung des Umfangs der Mobilität:
Das Projekt führt zu einer Motivationssteigerung für Lehrer und Schüler, über die Grenzen hinweg zu schauen, das eröffnet neue Horizonte und dadurch die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der zukünftigen Arbeitnehmer im Gartenbau auf dem europäischen Arbeitsmarkt.
Das gemeinsame Reisen und die Nutzung des Europasses fördert die Bereitschaft der Schüler zur individuellen Mobilität und verbessert dadurch die Qualität dieser individuellen Mobilität, z.B. bei einem späteren Studienaufenthalt in einem anderen europäischen Land. Durch das Einbeziehen der Schüler in die Planung und Durchführung der Aktivitäten und Mobilitäten werden die Schüler zu eigenverantwortlichem und selbstständigem Handeln angeleitet. Das stärkt ihr Selbstwertgefühl und unterstützt sie in ihrer persönlichen Entfaltung.

Wirkung und Europäischer Mehrwert

Durch die Teilnahme an den Aktivitäten im Rahmen des Projektes erhalten die Schüler und die Lehrer Erläuterungen über regionale beziehungsweise länderspezifische, kulturelle Besonderheiten bezüglich pflanzlicher Anbaumethoden, gartenbauberuflicher Eigenheiten, Gartenplanung, floristischer Dekorationen, Grabpflege,… und dadurch auch Einblick in die Kultur des anderen Landes.

Beim europäischen Berufswettbewerb stehen sich Teams von je drei jungen Gärtnerinnen und Gärtnern aus den europäischen Ländern gegenüber. Die teilnehmenden Schüler sollten für die Übernachtungen nicht mit ihren Teamkollegen untergebracht werden, sondern mit Teilnehmern aus den andern europäischen Ländern. Auch werden bei einigen der Wettbewerbsaufgaben Teilnehmer aus verschiedenen europäischen Ländern in den Teams gemischt. Dadurch wird der interkulturelle Dialog direkt ermöglicht und das Kulturbewusstsein gestärkt. Durch die Teilnahme von Schülern an Besichtigungen, Praktika und durch die Nutzung des Europasses wird die individuelle Mobilität verbessert.
Das Planen und Vorbereiten dieser Mobilitäten durch die Schüler fördert ihre Eigeninitiative und unternehmerische Kompetenz. Anhand eines Vorgängerprojektes konnten wir feststellen, dass das Interesse der Schüler an und die Bereitschaft zu weiteren Mobilitäten und zeitweiligem Aufenthalt im Ausland durch die Comenius-Aktivitäten und –Mobilitäten stark zugenommen hat.

Die Erstellung des Schülerlexikons für Gartenbaufachwörter in den Landessprachen der teilnehmenden Einrichtungen trägt auch zur fremdsprachlichen Kompetenz und zur Förderung der Lernmotivation bei.

Die Lernmotivation der Schüler im fachspezifischen Unterricht und in der Weiterbildung wird gefördert: die Schüler erkennen, dass sie das Gartenbauhandwerk nicht nur für ihre spätere Berufstätigkeit erlernen, sondern sie können bei der Teilnahme an den geplanten Aktivitäten mit den Schülern der Partnereinrichtungen ihr eigenes Ausbildungsniveau bewerten. Dadurch werden sie erkennen, wie wichtig es ist, sich immer weiter zu verbessern, was sie zu lebenslangem Lernen anspornt.

Letztlich erhöht diese Partnerschaft für alle Teilnehmer die Chancen auf dem europäischen Arbeitsmarkt.